„Cyrano de Bergerac“

Kategorie: Kinder & Jugend

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Beeindruckend: Lena Seefried als Cyrano von Bergerac

Romantikkomödie mit Überraschungen
Beeindruckende Inszenierung der OMG-Theatergruppe Shush

Was zählt mehr, die äußere Schönheit, die sich in regelmäßigen Gesichtszügen zeigt, oder die innere, bei der Herz und Gefühle Vorrang haben? Dieser Frage ging Shush, die Theatergruppe des OMG, in ihrem diesjährigen Projekt auf ungewöhnliche und amüsante Weise nach. An drei Tagen zeigte Shush in der Aula des Neufahrner Gymnasiums „Hatschi! Nach der romantischen Komödie Cyrano de Bergerac“. Die Geschichte ist nicht unbekannt, zwei Männer ringen um die Liebe einer Frau, der eine hübsch, aber oberflächlich und ungebildet, der andere von der Natur mit einer unansehnlichen Nase ausgestattet, jedoch gebildet und einfühlsam. Beide werfen ihre jeweiligen Vorzüge in die Waagschale, der eine hoffnungsvoll, der andere, um zu verzichten.

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In der romantischen Komödie „Cyrano de Bergerac“, verfasst von Edmond Rostar im Jahr 1897, geht es um einen Dichter des 17. Jahrhunderts. Das Ensemble Shush interpretierte das Geschehen auf eigene Art und Weise und es entstand ein Theaterstück, das zum Vergnügen des Publikums (und der Schauspielerinnen und Schauspieler) mit überraschenden Einfällen und Wendungen von der herkömmlichen Version abweicht: Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich und (fast) nichts ist so, wie es scheint.

Schon die Anordnung der Stühle war ungewöhnlich, Rücken an Rücken – dies, um dem Publikum einen Wechsel der Perspektive zu ermöglichen, denn gespielt wurde überall: vor, neben und auf der Bühne, auf der Galerie, zwischen den Zuschauern…

Bereits vor Beginn flanierten hübsche Galane in Kostümen des 17. Jahrhunderts durch die Aula und boten mit wohlgesetzten Worten den Damen rote Rosen an. Das Ensemble trat auf, plaudernd, als hätten alle nur einen Spaziergang vor sich. Die Büfettdame mit blonden Zöpfen und rosigen Wangen bot Publikum und Ensemble Muffins, Brezen und Getränke an, doch als sie den Mund auftat, entpuppte sie sich als junger Mann (Vincent Walther). Die Dame im grünen Kleid, die sich ständig ein Buch vor die Nase hielt und sich gelegentlich lautstark in die Handlung einmischte, war die Souffleuse (Carina Kellerbauer).

Die musikalische Begleitung der Vorstellung übernahm die Theatercombo unter der Leitung von Christoph Nebas. Zuweilen hörte man ausgesprochen schräge Töne, die den Charakter einzelner Szenen verstärkten, und mit einem beeindruckenden Percussion-Auftritt verdeutlichte die Combo dramatisch und intensiv Krieg, Tod und Trauer.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler, originell geschminkt und in fantasievolle Kostüme gekleidet, waren zum großen Teil Neulinge auf der Bühne. Alle verkörperten ihre Rolle mit Bravour und ihre Lust am Spielen war sicht- und spürbar. Besonders beeindruckend Lena Seefried, sie spielte hinreißend und sorgte insbesondere als sterbender Cyrano de Bergerac für atemlose Stille in der Aula.

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Auch in diesem Jahr lag die Inszenierung wieder in den bewährten Händen von Elena Wilkowski. Sie hatte als Unterstützung Nathalie Seling ins Boot geholt, dem Publikum als Darstellerin verschiedener Hauptrollen sicher in bester Erinnerung. Auch in dieser Inszenierung stand sie auf der Bühne.

Ein großes Kompliment an alle, die an dieser Inszenierung beteiligt waren, ob vor, hinter oder auf der Bühne! Ein Lob auch für diejenigen, die die Tüten für Brezen und Gebäck mit Gedichten beschriftet hatten.

Leider war am Premierenabend die Anzahl der Besucher überschaubar, was sicher der Unwetterprognose für diesen Abend geschuldet war. Diejenigen die da waren, erlebten einen wunderbaren Theaterabend und brachten ihre Begeisterung mit langanhaltendem Beifall und lauten Bravo-Rufen zum Ausdruck. 

Roxane (Victoria Grosso) und ihre Zofe Duenna (Julia Kazmeier)

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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