Senioren-Fachtag und Seniorenmesse

Kategorie: Veranstaltungen

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„Alles digital – sind schon alle dabei?“

Das Seniorenbüro Neufahrn lud am 25. Oktober interessierte Seniorinnen und Senioren in die Aula des Neufahrner Gymnasiums ein. Am Vormittag hieß es: „Alles digital – sind schon alle dabei? Chancen und Risiken der Digitalisierung für Senior:innen“ – ein Thema, das zahlreichen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern – sei es mangels Gelegenheit oder aufgrund von Berührungsängsten – nicht oder kaum vertraut ist. Laut Einladung sollte das Programm u.a. vier Impulsvorträge zu digitaler Teilhabe im Alter beinhalten. Professor Dr. Herbert Kubicek vom Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH informierte per Video als erster Redner über die bisherige Entwicklung und die Herausforderungen für die kommunale Altenhilfe. Er präsentierte den Zuhörenden Zahlen, Statistiken und Diagramme, dies auf zahlreichen Folien mit viel Text in relativ kleiner Schrift. Die Folien passten zu Beginn nicht mit dem zusammen, was Professor Kubicek von der Leinwand herunter berichtete, so dass das Ganze eher für Verwirrung als für Klärung sorgte. Da der Referent des zweiten Vortrags abgesagt hatte, sprang kurzerhand Sabine Jörk, Kommunikationswissenschaftlerin und Vorsitzende der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Medien, mit einer verkürzen Fassung ihres für den Nachmittag vorgesehenen Vortrags ein. „Digitale Helfer im Alltag: ChatGPT & Co.“ war der Titel und man bekam die Informationen auf übersichtlich gestalteten Folien und gut verständlich geboten. Nicht verwunderlich also, dass in einer anschließenden kleinen Umfrage der zweite Vortrag als der wesentlich bessere genannt wurde.

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Das Thema von Franz Wölfl, Ministerialdirigent a.D., Vorsitzender der LandesSeniorenVertretung Bayern e.V. und des Seniorenbeirats der Stadt Landshut, lautete „Digitalisierung – eine Herausforderung vor allem für alte Menschen“. Er ging u.a. darauf ein, dass z.B. Geldinstitute und Medien zunehmend Infos und Zugang nur noch online anbieten. Seiner Meinung nach ist die Teilhabe an der digitalen Welt Aufgabe von Landkreis und Kommunen und nicht von Familienmitgliedern und Ehrenamtlichen. Sein Appell an die Seniorinnen und Senioren: „Sind Sie sich dessen bewusst, dass das Recht auf digitale Teilhabe ein Grundrecht ist.“ Im vierten Vortrag stellte Benedikt Aigner das Projekt „Digitale Hilfe“ der Landeshauptstadt München vor, bei dem Unterstützung und Beratung angeboten wird. Mit einer lebhaften und durchaus auch kontrovers geführten Podiumsdiskussion der Referenten sowie Ludwig Wagner- Limbrunner vom Verbraucher- Service Bayern, Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl und dem Neufahrner Bürger Georg Fuß ging der Senioren-Fachtag zu Ende. Bei der Seniorenmesse am Nachmittag gab es an zahlreichen Infoständen Beratung, Information und Mitmachangebote. Vertreten waren ADFC und TSV Neufahrn, die Polizeistation Neufahrn, BRK und Malteser, VdK und die Sozialstation Neufahrn, die Hospizgruppe Freising und zahlreiche andere. Die Gemeindebibliothek zeigte eine Auswahl an Büchern, außerdem gab es Interessantes rund um Mode, Kosmetik, Reisen und Ernährung.

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Drei Vorträge waren am Nachmittag vorgesehen, aber leider im Programm nicht aufgeführt. Ein Plakat mit Anfangszeiten und Themen hing zwar im Eingangsbereich, allerdings erst dann, als sich die meisten Gäste bereits im Imbissbereich aufhielten. Die Folge war, dass die drei Vorträge am Nachmittag nur von sehr wenig Interessierten besucht wurden, die Referentinnen mussten sich zudem gegen die Geräuschkulisse in der Aula durchsetzen. Claudia Schweiger vom Malteser Hilfsdienst e.V. informierte über den Malteser Hausnotruf und Menüservice, Prof. Dr. Elisabeth Weiss, Direktorin Zentrum Seniorenstudium an der LMU München, sprach über Wissenschaftliche Bildung im Alltag für Ältere, und von Sabine Jörk hörten die Gäste – nun etwas ausführlicher als am Vormittag – Wissenswertes über KI und digitale Helfer im Alltag. Leider bergen die Stufen in der Aula ein Unfallrisiko, denn man kann sie sehr schlecht erkennen, insbesondere auf dem Weg nach unten. Zwei Personen wurden sie zum Verhängnis und sie stürzten, eine Seniorin verletzte sich dabei nicht unerheblich. Zum Glück waren die Ersthelfer des BRK schnell zur Stelle, um sie fachgerecht zu versorgen. Der Seniorentag war, insbesondere am Nachmittag, gut besucht und die Gäste konnten nicht nur viele hilfreiche und interessante Informationen mit nachhause nehmen, sondern vielleicht wurde der eine oder die andere auch motiviert, sich nun endlich mit Smartphone und Co. eingehender zu befassen.

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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