Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Rudolf Staudigl, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG
Er zählt zur Elite der deutschen Topmanager: Professor Dr. Rudolf Staudigl, von 2008 bis 2021 Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie, jetzt immer noch Mitglied in Aufsichtsräten großer Firmen. Er kommt am Dienstag, 26. April, um 20 Uhr zum Zeitzeugengespräch des Heimatvereins nach Neufahrn. Staudigl schaut über den Tellerrand hinaus: Unternehmensverantwortung, Energiewende, Standortpolitik, globaler Handel und weltweite Produktion, die Abhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas und Erdöl, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie – das sind Themen, mit denen Staudigl als Verantwortungsträger konfrontiert ist.
Rudolf Staudigl, Jahrgang 1954, „der Rudi“, ist in Neufahrn aufgewachsen, er war Ministrant und aktives Mitglied der Neufahrner Feuerwehr. Er lebte bis 1981 mit seiner Familie hier. Von 2008 bis Mitte vorigen Jahres stand er an der Spitze des Welt-Unternehmens Wacker Chemie. Wacker ist ein Global Player mit mehr als 14.000 Mitarbeitern in Produktionsstätten in China, Indien, Südkorea, Norwegen, Tschechien, Brasilien, den USA und Deutschland. Der Jahres-Umsatz liegt bei rund sechs Milliarden Euro.
Staudigl hat am Freisinger Hofmiller-Gymnasium sein Abitur abgelegt, studierte dann in München und promovierte in Chemie. Anschließend Forschungstätigkeit an der Harvard-University in Cambridge (USA), jahrelang Führungskraft der Wacker-Niederlassung in Portland (USA). Seit 1995 im Vorstand und ab 2008 Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG. Er ist Honorarprofessor an der TU München, war Mitglied des Zukunftsrates der Bayerischen Staatsregierung bei Ministerpräsident Seehofer und Präsidiumsmitglied des Verbandes der Chemischen Industrie Deutschlands. 2019 wurde er mit dem selten vergebenen Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.
Der Topmanager hat darüber seine Wurzeln nicht vergessen. Sein früh verstorbener Vater war Arbeiter, seine Mutter lebt nach wie vor im Einfamilienhaus in Neufahrn, das sich die Eheleute Staudigl in den 1950er Jahren mit eigenen Händen erbaut haben. „Der Rudi“ stellt sich den Fragen von Ernest Lang, Chefreporter i. R. des Bayerischen Rundfunks. Der Gesprächsabend mit Rudolf Staudigl war bereits im Jahr 2020 geplant, musste damals aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Das Zeitzeugengespräch findet am Dienstag, 26. April 2022, um 20 Uhr in der Gaststätte Maisberger statt, Eintritt frei. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.
Artikel: NE, Foto: privat