Faschingsball mit Folgen

Krippenweg, Sozialstation, VHS-Kurse, Pfarrgemeinderat – Erika und Helmut Hinterberger sind durch ihr großes Engagement in Neufahrn gut bekannt. Am 4. Mai durften sie sich anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit selber feiern lassen.

Kennengelernt haben sie sich 1972 beim Fasching im Regina-Palast-Hotel in München „und nimmer ausglassn“ sagt Erika Hinterberger. Bereits ein Jahr später standen sie vor dem Standesbeamten und im August 1973 wurden sie kirchlich getraut. Helmut Hinterberger studierte damals noch, Erika war bereits Handarbeitslehrerin in Waldkraiburg. Nach ihrer Versetzung nach Neufahrn wohnten sie zwei Jahre im Hochhaus an der Carl-Diem-Straße, später im Rosenweg, ehe sie dann das Haus in Mintraching kauften, in dem sie nach wie vor leben und das im Laufe der Jahre um- und angebaut wurde, weil sich die Familie vergrößerte. Auf ihre drei Kinder sind sie sehr stolz: Julia ist Pastoralreferentin und Gemeinderätin in Neufahrn, Thomas war fünf Jahre lang Solotänzer bei der Oper Straßburg und arbeitet jetzt als Physiotherapeut, Kathrin ist Sprachtherapeutin. Wenn sich die drei Kinder mit Partnern und den sechs Enkelkinder Tobias, Olivia, Carl, Kilian, Florian und Jonathan bei Oma und Opa treffen, dann geht’s dort ganz schön rund.

Ehe die Kinder kamen, waren die beiden Hinterbergers viel auf Reisen, u.a. ging es nach Mexiko, Vietnam und China, „das haben wir in vollen Zügen genossen.“ In der Elternzeit strickte Erika Modelle für die Zeitschrift „Eltern“ und schrieb dazu die Anleitungen. 1985 hielt sie die ersten Nähkurse in der VHS, denen Bastel- und Strickkurse folgten. Danach kamen die Kochkurse, darunter der legendäre Männerkochkurs, der noch immer besteht, und später dann die Kinderkochkurse, bei denen auch Enkel Tobias mitmachte.

Das ehrenamtliche Engagement von Helmut Hinterberger ist ebenfalls sehr umfangreich. So war er u.a. lange im Elternbeirat, davon acht Jahre als Vorsitzender, und zwölf Jahre im Förderverein des OMG. Zwei Perioden war er Schöffe, was er im Rückblick als sehr prägend für sich sieht, „dort habe ich die gesamte Bandbreite an menschlichen Schicksalen erlebt.“

Heute ist er als Delegierter der Kirchenverwaltung im Kindergartenverbund-Ausschuss und 1. Vorsitzender der Neufahrner Sozialstation, eine Aufgabe, die sehr viel Zeitaufwand erfordert. „Ich decke damit sozusagen Anfang und Ende der Lebensspanne ab“ meint er dazu.

Seine Leidenschaft für Krippen begann, als er mit Tochter Julia im Kinderwagen an der Isar spazieren ging und Kieselsteine sammelte, aus denen seine erste Krippe entstand. Inzwischen sind viele dazugekommen und er ist auch einer der Initiatoren des Neufahrner Krippenwegs, der heuer zum neunten Mal stattfindet.

Dass ihr Mann gerne und gut kocht und dabei auch Neues ausprobiert, findet Erika gut, „manches übernehme ich sogar für meine Kurse.“ Sie findet, er ist tolerant, geduldig und hilfsbereit, und er fügt hinzu, „wir ergänzen uns gut.“ Beide sind kulturell sehr interessiert und besuchen gerne interessante Ausstellungen. Wenn sie es sich daheim gemütlich machen, dann spielen sie bei einem Gläschen Wein auch ganz gern mal Karten.

Gefeiert wurde der Hochzeitstag mit einem „Tag der offenen Tür“. Viele Gäste fanden sich ein, darunter auch Bürgermeister Franz Heilmeier, der die beiden gut kennt. Er gratulierte und überreichte ein Präsent der Gemeinde. Mit der Familie wird der 50. Hochzeitstag erst im August gefeiert.

Auch das Neufahrner Echo gratuliert herzlich zur Goldenen Hochzeit und wünscht noch viele glückliche gemeinsame Jahre.