Inzwischen feste Tradition: Hunderte kommen zum Kirchweihfest der Freiwilligen Feuerwehr Neufahrn, die sich auf neue Gesichter in ihren Reihen freut.
Schmalzgebäck, Spiel und Spaß
Es duftet köstlich in der überdachten Pop-up-Schmankerlgasse der Freiwilligen Feuerwehr Neufahrn. Dort wo sonst die Fahrzeuge der Wehr auf ihren Einsatz warten, locken die Aromen von gegrillten „Würschteln“ mit 60 Kilogramm liebevoll selbstgemachtem und bemerkenswert leckerem Sauerkraut, über deftig-krosse Flammkuchen bis zur kulinarischen Hauptakteurin des Tages: der Kirchweihnudel oder auch Kiachl. Frisch und luftig nach einem Fettbad zur Perfektion ausgebacken, stillt das typisch bayrische Schmalzgebäck den süßen Hunger der Gäste. Rosine oder nicht Rosine, ist dabei die viel diskutierte Frage. „Unser Kirchweih-Fest mit der dazugehörenden Kirchweihnudel machen wir inzwischen zum zehnten Mal, wir haben es lediglich während Corona ausgesetzt. Das haben wir traditionell eingeführt immer am dritten Sonntag im Oktober“, sagt Christian Eschlwech, stellvertretender Kommandant der Wehr. On top bieten die Kameraden „ein bissl Fahrzeugausstellung“ und für die Kinder Hüpfburg und „Getränketragl-Stapeln“.
Feuerwehr schlägt Alarm
Das Wetter ist mild und vor allem trocken und bietet beste Voraussetzungen für einen entspannten Sonntagnachmittag mit der ganzen Familie: „Für uns ist das einfach gute Öffentlichkeitsarbeit und es kommt einfach sehr gut an“, stellt Eschlwech fest. Vor allem nach Festen dieser Art seien die positiven Effekte wahrzunehmen: „Hier geht es zwar nicht um aktive Mitgliederwerbung, aber viele, die zu den Festen kommen, sprechen mit uns und stellen Fragen und wir merken dann das Interesse. Zwischendurch tut sich eher wenig, und so wissen viele nicht, wann Übungen stattfinden oder wir uns treffen.“ Dabei kämpft die Wehr inzwischen mit Personalproblemen, erklärt Eschlwech. „Wir haben wirklich Schwierigkeiten, vor allem untertags die Alarmstärke zusammenzubekommen. Es werden immer weniger. Viele ziehen weg, weil sie sich das Leben hier im Speckgürtel nicht mehr leisten können.“ Generell sei es zunehmend immer herausfordernder Leute für den Dienst motivieren zu können.
Wanted! 25 plus
Während es beim Nachwuchs zwischen zwölf und 18 Jahren sehr gut aussehe, in der sich übrigens mehr Mädels als Jungs engagieren, fehlt es der Wehr insbesondere an Bewerbern ab etwa 25 Jahren. Solche, die ihre Ausbildung oder das Studium abgeschlossen haben. Doch Neue durch Werbung zu gewinnen, gestalte sich knifflig und sei oft ernüchternd. Wie überall in ehrenamtlich betriebenen Einrichtungen mangelt es an Interessenten, da diese häufig mit den hohen Anforderungen im Arbeitsleben und des Familienalltags kämpfen. „Da ergibt sich die Frage, ob man überhaupt Zeit hat, die man hierfür bereitstellen will und kann“, verdeutlicht Eschlwech das Dilemma. „Der Eintritt und der Austritt sind freiwillig, aber das Zwischendring sollte schon verbindlich sein.“ Trotzdem hofft die Wehr insbesondere auf Interessenten 25 plus: „Es dauert, bis die jungen Leute ausrücken können. Ältere sind meist gesettelter im Beruf, haben schon Familie, ein Haus und verfügen über mehr Lebenserfahrung. Sie können wir schneller ausbilden und in den Einsatz bringen“, erklärt Eschlwech. „Idealerweise bringen sie durch ihren Beruf handwerkliche Fähigkeiten als beispielsweise Sanitäter oder Elektriker mit. Wir haben eine Interessenseite auf unserer Homepage. Dort kann uns jeder schnell anschreiben und wir melden uns direkt und freuen uns.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.

































