Lisa Fitzek und ihre Band begeistern das Neufahrner Publikum

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Liza Fitzek erobert das Neufahrner Publikum.

Irland, Frankreich und Dahoam

Das Konzert begann, obwohl eine angekündigte Zuschauerin noch fehlte. Die stand nämlich mit ihrem Rollstuhl unten am Lift, der sich nicht schließen ließ. Doch dann geschah ein kleines Wunder, mitten im ersten Song öffnete sich lautlos die Lifttür – sie führt direkt in den Konzertsaal – und eine zwar sichtlich ausgekühlte, aber trotzdem freudig strahlende junge Frau fuhr mit ihrem Rolli heraus und zu ihrem Platz. Und so galt der erste Beifall des Abends ausnahmsweise nicht den Künstlern, sondern dieser Besucherin, aber auch dem Hausmeister, der mit seinem spontanen Feierabend-Einsatz den Aufzug wieder in Bewegung gesetzt hatte.

 

Also nochmal alles auf Anfang…

Schon allein durch diese kleine Begebenheit war die Stimmung bestens und das wunderbare Programm der vier Künstler sorgte dafür, dass es auch den ganzen Abend so blieb. Einfühlsam und professionell begleitet von Roman Seehon (Percussion), Susi Salomon (Geige) und ihrem spontan dazugekommenen Bruder Moritz (Kontrabass) nahm Lisa Fitzek das Publikum mit auf eine Reise nach Irland und Frankreich. Doch es ging nicht nur über Ländergrenzen hinweg, sondern auch in eine Welt der Gefühle. Mit ihrer warmen und eindrucksvollen Altstimme erzählte und sang sie von Begegnungen und Ereignissen, von Überlegungen, Entscheidungen und Veränderungen. Da geht es um den Brief einer Frau an ihren jüngst verstorbenen Ehemann („Black Water Bridge“), „Keep waiting“ erinnert an die Odyssee von Freunden, die auf einer Reise gestrandet waren. Sie rät, immer wieder an das Positive zu denken, insbesondere „In times like these“, und dass sie keine Konflikte mag, erfährt man in „No Conflict“. Anschaulich schildert Liza Fitzek eine wildromantische irische Moorlandschaft – „Bog of Annaghmore“ – in der sie sich verirrt und aus der sie nur mit großen Mühen wieder herausfindet. Eine Handbewegung von Roman Seehon genügt und das Publikum klatscht im Takt, und wenn Lisa Fitzek Mitsingen eines Refrains anregt, auch dann sind alle bereitwillig dabei.

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Fast alle ihrer Lieder sind eigene Werke, doch in ihrem Repertoire hat sie auch den einen oder anderen gecoverten Song. Mit einem der bekanntesten Stücke der großen amerikanischen Songwriterin Tracy Chapman, „Talkin‘ Bout a Revolution“, zeigte Liza Fitzek eine weitere Seite ihres großen musikalischen Spektrums, nicht mehr zarter Folksong, sondern laut und rockig.

 

Die meisten ihrer Songs singt Liza Fitzek englisch, einige wenige mit französischem und nur ein paar mit deutschem Text. Einer davon ist „Dahoam“, den sie gerne an den Schluss ihres Programms setzt. „Dahoam“ entstand, als sie ihren Lebensmittelpunkt nach Frankreich verlegte. Sie kam wieder zurück und der Song wurde zu einem Bekenntnis ihrer Liebe zu den Orten, in denen sie sich daheim fühlt: „Zuhaus bin ich überall,“ singt sie, aber: „…München und Freising, dahoam bleibt dahoam“.

Stürmischer Beifall am Schluss, bis es die erhoffte Zugabe gab. Auch dann hatte das Publikum noch nicht genug und erklatschte sich eine zweite. Gewünscht wurde noch einmal „…Revolution“, und da brachen dann die Dämme: Kaum jemand hielt es mehr auf dem Stuhl und es galt nur noch aufspringen, klatschen, singen, tanzen…

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Große Anerkennung gab es für die vier sympathischen Künstler und den schönen Abend. Lob war aber auch für das Mesnerhaus zu hören, das sich an diesem Abend wieder als idealer Ort für ein stimmungsvolles Konzert zeigte. Der fast familiäre Rahmen des Saals bot in der Pause Gelegenheit zu zwanglosen Gesprächen sowohl unter den Gästen als auch mit den Künstlern.

Wer Lisa Fitzek und Band erneut in Neufahrn hören und sehen möchte, hat bereits am 18. Mai wieder Gelegenheit dazu, denn beim Frühlingsfest werden Sängerin und Band auf der großen Bühne am Marktplatz auftreten.

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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