(v.l.n.r.) Vorsitzender SPD Neufahrn Maximilian Heumann mit Preisträgerin des ersten „Neufahrner Solidaritätspreises“ Oksana Elbe, Sozialreferentin Gemeinde Neufahrn und Vorsitzende des Flüchtlingshelferkreises Beate Frommhold-Buhl
Herzblut und riesiges Engagement
Auch Neufahrns SPD freut sich, nach zwei Jahren Pandemie-Zwangspause, das traditionelle Neujahrsfest im Landgasthof Hofmeier in Hetzenhausen wieder von Angesicht zu Angesicht feiern zu können. Ihr Vorsitzender, Maximilian Heumann, spricht zur Begrüßung ohne Umschweife die Landtagswahlen in Bayern am achten Oktober an und erklärt Bayerns SPD sei „hervorragend mit einem kompetenten und erfahrenen Spitzenkandidaten“ aufgestellt. „Die Landtagswahl im Herbst wird nicht nur eine Schicksalswahl über Markus Söders politische Zukunft“, stellt Heumann fest. Es sei eine Wahl zwischen „rückwärtsgewandter Politik, die Probleme nicht erkennt oder sie sogar noch verschlimmert“ hinsichtlich wichtiger Bereiche wie „erneuerbare Energien und Wohnungsnot“ und einer „progressiven und zukunftsorientierten Politik“. „Dass die Bayern SPD regieren kann, hat sie bereits vielfach bewiesen“, verkündet Heumann selbstbewusst und verweist auf die fünf der acht SPD-regierten Großstädte in Bayern, bevor er zur Verleihung des „Neufahrner Solidaritätspreises“ überleitet.
Große Dankbarkeit
Die Geehrten, Elena Karafillis und Oksana Elbe, leben seit Jahren in Neufahrn. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine setzen sich die beiden unermüdlich für die geflüchteten und traumatisierten Menschen ohne Sprachkenntnisse ein. „Man kann gar nicht genug danken“, spricht Sozialreferentin und Vorsitzende des Flüchtlingshelferkreises, Beate Frommhold-Buhl, in ihrer Laudation „sicher sehr vielen Menschen aus dem Herzen.“
Tag und Nacht im Helfermodus
Die Situation nach Ausbruch des Krieges stellt sich im Gegensatz zur Flüchtlingswelle 2015 anders dar. Nicht das Landratsamt bringt die Flüchtlinge in entsprechenden Unterkünften unter, sondern private Gastgeber nehmen Menschen ohne Obdach auf, innerhalb kürzester Zeit wächst die Zahl auf130.. Um auf den Flüchtlingshelferkreises als zentrale Anlaufstelle aufmerksam machen zu können, organisieren die ehrenamtlichen Helfer ein Treffen: „Das half weiter, allerdings nur ein kleines Stück“, erinnert sich Frommhold-Buhl, die „glücklicherweise Elena Karafillis und Oksana Elbe kennenlernte“. Beiden Frauen haben ukrainische Wurzeln und sprechen deutsch und ukrainisch perfekt. „Elena und Oksana wurden regelrecht über Nacht zur zentralen Anlaufstelle für die Ukrainerinnen, aber auch für die Gastgeber und für mich“, würdigt Frommhold-Buhl das Engagement: „Sie haben Whatsapp-Gruppen eingerichtet, ihre Landsleute beraten, getröstet, Wohnungen gesucht, Mietverträge mit ausgefüllt, Anträge für Wohngeld und beim Jobcenter bearbeitet, bei Anmeldungen an Schulen und Kitas weitergeholfen.“
Selbstloses Engagement
Seit rund einem Jahr tragen die beiden Frauen die Ängste, Traurigkeit und Verzweiflung ihrer Landsleute mit: „Ihr habt sehr viele Nächte kaum geschlafen“, ist sich Beate Frommhold-Buhl sicher, bevor sie anerkennend schließt: „Wir Helfer hätten das nicht hinbekommen, was ihr beide geleistet habt. Ich bin unendlich dankbar, dass es euch gibt. Unsere Ehrung soll ein Dankeschön sein und zeigen, dass euer Einsatz keine Selbstverständlichkeit ist.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.
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