Ein Münchner Kindl in Neufahrn

Kategorie: Geburtstage

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Zum 90. Geburtstag von Stefanie Diepold überreichte der 3. Bürgermeister Ozan Iyibash Glückwünsche und Geschenke von Gemeinde und Landrat.

Stefanie Diepold feiert ihren 90. Geburtstag

Wüsste man es nicht besser, dann würde man Stefanie Diepold nicht glauben, dass sie vor kurzem 90 Jahre alt wurde – ein langes Leben, über das sie mit Humor, aber auch ein bisschen wehmütig viel zu erzählen weiß. Geboren ist sie am 3. September 1932 in München, wo sie auch den größten Teil ihres Lebens verbrachte.

Während des Krieges wurde die Mutter mit den vier Kindern zu Verwandten in der Nähe von Schrobenhausen evakuiert. Schmunzelnd erinnert sie sich: „Als wir hinkamen, haben wir kein Wort verstanden und als wir 1945 wieder nach München umzogen, hat uns dort keiner mehr verstanden.“
„Ich war ein Papakind“, erzählt sie. Da ist es nicht verwunderlich, dass es der schönste Tag in ihrem jungen Leben war, als nach dem Krieg der Papa wieder mit der Familie Weihnachten feiern konnte. Mit ihren drei Brüdern hat sie sich immer gut verstanden, auch wenn diese, wie sie augenzwinkernd berichtet, als Aufpasser mitgehen mussten, wenn sie als junges Mädchen zum Tanzen ausging.

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Als gelernte Schneiderin hat sie, wie sie nicht ohne Stolz erwähnt, „in guten Häusern“ gearbeitet. Doch als sie später gefragt wurde, ob sie nicht Pfarrsekretärin sein möchte, absolvierte sie kurzerhand einen Maschinenschreib-Kurs und war dann bis zur Pensionierung in der Pfarrei St. Sebastian in München tätig. Heirat und eigene Kinder gehörten zwar nicht zu ihrem Lebenslauf, doch dafür kümmerte sie sich mit Hingabe um ihre zahlreichen Nichten und Neffen.

Urlaubsreisen? Da lacht sie. „Ja, mit‘m Radl bin i in d‘ Berg gfahrn!“ Auch der Schrebergarten der Eltern war eines ihrer Lieblingsziele. Nach Neufahrn kam Stefanie Diepold durch Zufall. Nach einer schweren Erkrankung im vergangenen Jahr hatte ihr der behandelnde Arzt nur noch eine relativ kurze Lebensspanne prognostiziert. Um niemand in der Familie zu belasten, löste sie ihren Haushalt auf, um in ein Pflegeheim zu gehen und als kurzfristig ein Platz im Neufahrner Seniorenzentrum frei wurde, griff sie zu. Der Arzt hatte zum Glück nicht Recht und eine lebhafte und interessierte Frau sitzt einem gegenüber, der man ihr Alter nicht anmerkt. Auch wenn es ihr die meiste Zeit gut geht, so sagt sie doch etwas wehmütig: „Hätte der Arzt das nicht so gesagt, dann könnte ich vielleicht heute noch in meiner Wohnung sein.“

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Doch gejammert wird nicht und mit Dankbarkeit blickt sie zurück auf ihr bewegtes Leben. Sie war inzwischen in Neufahrn schon viel unterwegs. Sowohl im Ort als auch im Seniorenheim gefällt es ihr gut und sie spürt: „Ich bin angekommen!“ Der 90. Geburtstag wurde mit der Verwandtschaft im Gasthof Maisberger gefeiert und für ihre Tischgenossen im Seniorenzentrum – sie sitzt als einzige Frau am Männertisch – hat sie vorab schon mal ein Schnapserl ausgegeben.

Neufahrns 3. Bürgermeister Ozan Iyibash überbrachte Glückwünsche und Geschenke von Gemeinde und Landrat. Auch das Neufahrner Echo gratuliert sehr herzlich und wünscht alles Gute, vor allem natürlich Gesundheit, für die kommenden Jahre.

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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