Mehr als 400 Neufahrner Bürgerinnen und Bürger beim „Lichterzeichen für Demokratie und Menschenrechte“ auf dem Marktplatz.
Große Beteiligung bei „Lichterzeichen für Demokratie und Menschenrechte“
In einer beeindruckenden Kundgebung zeigten mehr als 400 Bürgerinnen und Bürger jeden Alters am 26. Februar auf dem Neufahrner Marktplatz, dass sie Rechtsextremismus, Hass und Hetze keine Chance geben. Aufgerufen zu dieser Versammlung hatten die Ortsverbände von Bündnis 90/Die Grünen, CSU, Freie Wähler, SPD, ÖDP und FDP, die beiden Kirchengemeinden sowie Neufahrner Einzelhändler und Vereine.
Pastoralreferentin Christina Brandl-Bommer und ihre spontan zusammengestellte Band stimmte die Versammlung mit „Let it be“ auf die Veranstaltung ein. Es folgte die gemeinsame Rede der drei Neufahrner Bürgermeister. Franz Heilmeier (Grüne): „Wir gehören verschiedenen Parteien an – Grüne, Freie Wähler und CSU. Aber wir wollen ein Zeichen setzen und haben uns deshalb ganz bewusst dafür entschieden, gemeinsam auf dieser Bühne zu stehen, um zu Ihnen zu sprechen, denn über Parteigrenzen hinweg arbeiten alle Parteien am gleichen Ziel: für unsere Gemeinde!“ Josef Eschlwech, 2. Bürgermeister, äußerte große Besorgnis und er beschwor die Versammlung: „Wer Mitglied in rechtsradikalen Parteien ist oder sie unterstützt, macht sich mitverantwortlich.“ Er findet es gut, dass die Menschen aufgerüttelt werden und auf die Straße gehen. Der 3. Bürgermeister Ozan Iyibas rief dazu auf, Flagge zu zeigen. Unsere Gesellschaft ist vielfältig, das sehen wir hier in Neufahrn.“ Er erinnerte daran, dass 2024 ein Superwahljahr ist und mahnte, „die Verärgerung über die Politik darf kein Argument sein, um rechtsextrem zu wählen.“ Sein Appell an alle: „Lassen Sie uns gemeinsam für unsere Zukunft eintreten!“
Viele Teilnehmer zeigen deutlich ihre Meinung.
Hauptrednerin an diesem Abend war Dr. Claudia Pfrang, Theologin und Akademiedirektorin, die in Freising für das Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde tätig ist. „Wir müssen auf die Straße gehen,“ rief sie den Menschen auf dem Marktplatz zu, „denn der Blick auf die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ist beunruhigend.“ Im Zusammenhang mit dem Unwort Remigration – „das gehört zu den zentralen Absichten der AfD“ – nannte sie Beispiele, wie bereits Kinder und Jugendliche mit Angst darauf reagieren. Sie betonte, „wir sind keine schweigende Mehrheit, wir treten ein für die Demokratie!“ Ein wichtiges Zeichen ist für sie auch das Statement der deutschen Bischöfe, die sich kürzlich in einer gemeinsamen Erklärung klar gegen die AfD ausgesprochen hatten. Ihr Aufruf an alle, die sich an diesem Abend zusammengefunden haben: „Engagieren wir uns gemeinsam für die freiheitliche Demokratie, die Proteste dürfen nicht aufhören. Demokratie ist bunt, vielfältig, lebendig und stark!“
Vielfacher Zwischenbeifall und zustimmende Rufe zeigten, wie sehr sie mit ihrem Vortrag den Menschen auf dem Neufahrner Marktplatz aus dem Herzen sprach.
Die drei Neufahrner Bürgermeister Josef Eschlwech, Ozan Iyibas und Franz Heilmeier setzen mit ihrer gemeinsamen Rede ein Zeichen.
Schriftliche Statements zur Versammlung gab es auch von den Ortsvereinen Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Bürger für Neufahrn. Alle betonten, wie wichtig es ist, dass Neufahrn an diesem Abend ein Zeichen setzt für Freiheit, Toleranz und Weltoffenheit, für Demokratie und Menschenrechte, für eine bunte Gesellschaft und vor allem gegen Rechtsextremismus.
Mit den gemeinsam gesungenen Liedern „Wir halten zusammen“ (bairische Version) und „We shall overcome“ ging die beeindruckende und bewegende Veranstaltung zu Ende. Mit ihrer Anwesenheit, ihrem Beifall, ihren Transparenten und vielen Lichtern zeigten Neufahrns Bürgerinnen und Bürger deutlich: Nie wieder ist jetzt! Keine Chance dem Rechtsextremismus!
Dr. Claudia Pfrang hält eine Rede über Demokratie und Menschenrechte.
„Let it be“ – Christina Brandl-Bommer und die Lichterzeichen-Band
Für Sie berichtete Maria Schultz.
Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Thema? Verfassen Sie gerne einen Kommentar!
Bitte beachten Sie unsere geltenden Kommentar Richtlinien, mit dem Abschicken Ihres Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden.