Sie waren die ersten, aber es kamen noch viel mehr: Die Ramadama-Brigade von Neufahrn
Über 300 freiwillige Helfer befreien die Landschaft vom Müll
Der Blick zum Himmel verhieß nichts Gutes, dunkle Wolken hingen über Neufahrn und jede Wetter-App sagte Regen voraus. Trotzdem kamen viele am 23. März gegen 8.30 Uhr zu den Treffpunkten in den einzelnen Ortschaften zum jährlichen Ramadama. Die meisten hatten vorgesorgt und sich mit regenfester Kleidung schon von vornherein auf die Wetterlage eingestellt.
In Neufahrn standen 30 Erwachsene und 15 Kinder mit Mülltüten und einsatzbereiten Abfallgreifern bereit. Als der vorhergesagte Wolkenbruch dann tatsächlich einsetzte, sprangen mal alle kurz unter das schützende Dach der KW-Halle, doch bald darauf gingen sie hochmotiviert auf Tour und trotzten dem Wetter, auch wenn sie dabei bis auf die Knochen nass wurden.
In Mintraching fanden sich 15 Erwachsene und 12 Kinder ein, die verteilt auf fünf Fahrzeuge von Mintrachinger Landwirten zu ihren Einsatzplätzen kamen. Alle hielten bis etwa 11 Uhr durch und räumten die Bereiche auf, die sie sich vorgenommen hatten. Bis auf ein paar größere Dinge wie eine Herdplatte oder eine Gasflasche wurde vor allem Verpackungsmüll gesammelt, hauptsächlich Zigarettenschachteln, Kaffeebecher, Fastfood-Verpackungen und Folienverpackungen aller Art, auch Glasflaschen, diese vor allem von alkoholischen Getränken. Ein „modernes“ Ärgernis sind die Einweg-E-Zigaretten, die vor einigen Jahren noch gar nicht vorkamen, jetzt aber überall herumliegen. Und wo die vielen Feuchttücher alle herkommen, war dem Mintrachinger Team ein Rätsel.
Ein besonderer Fund dürfte eine Person besonders freuen, denn es wurde eine Geldbörse mit Dokumenten gefunden, die die Finder bei der Polizei abgaben.
Einzelpersonen, Familien mit größeren und kleineren Kindern (und Hund), Teams von Feuerwehr, Kindergärten und Vereinen – insgesamt fast 190 Erwachsene und 150 Kinder – waren unterwegs, um in Neufahrn, Fürholzen, Mintraching, Massenhausen und Hetzenhausen die Wiesen, Hecken und das Ufergebüsch von dem Abfall zu befreien, den andere gedankenlos weggeworfen hatten. 20 cbm Müll wurden eingesammelt, außerdem zehn Auto- und erstaunlicherweise sogar zwei Traktorreifen.
Nach Abschluss der Aktion trafen sich die fleißigen Helferinnen und Helfer bei einer Brotzeit, zu der die Gemeinde eingeladen hatte. Dass viele total durchnässt waren, hat der Freude an der Aktion keinen Abbruch getan, jedoch waren am Schluss sicher alle froh, wieder trocken zu werden und vor allem, sich wieder aufzuwärmen.
Respekt vor allen Helferinnen und Helfern, die trotz des ungemütlichen Wetters durchgehalten haben!
Die Abfallgreifer sind bereit! Auch in Mintraching waren viele unterwegs, um die Landschaft vom Müll zu befreien.
Für Sie berichtete Maria Schultz.