Als Dankeschön gibt’s was Süßes: Schulreferent Thomas Seidenberger, Staatssekretärin Anna Stolz und Manfred Holzer (FW-Ortsverband)
Staatssekretärin Anna Stolz stellt sich den Fragen von Schulfamilie und Eltern
Wohin steuert unser Schulsystem? Welche Spuren hat Corona im Bereich Schule hinterlassen? Was tun gegen den Lehrermangel? Fragen, die den unterschiedlich Betroffenen mehr denn je auf den Nägeln brennen. Die Chance, Antworten von kompetenter Seite zu erhalten oder zumindest Perspektiven zu sehen, ermöglichte ein Abend mit Anna Stolz MdL, Staatssekretärin für Unterricht und Kultus, die auf Einladung der Freien Wähler am 19. April nach Neufahrn gekommen war. Schulleiter, Lehrkräfte, Eltern, Kommunalpolitiker und Vertreter der umliegenden Gemeinden waren anwesend, um Informationen und Antworten zu erhalten.
Engagiert und interessiert – Staatssekretärin Anna Stolz informiert in Neufahrn über Hintergründe und Perspektiven im Bereich Schule.
Zum Anspruch für Grundschulkinder auf Ganztagsbetreuung sind nach Ansicht von Anna Stolz derzeit noch viele Fragen offen, denn es gibt noch keine Richtlinien. Mittagsbetreuung und Förderplätze sind zwar vorhanden, Ziel wäre, das Angebot mit maximaler Flexibilität der Kommunen zu erhalten bzw. auszubauen.
„Inklusion“, das bewegte insbesondere eine Mutter. Sie wünschte sich, dass sich vor allem die Strukturen etwas mehr öffnen. Dass ihr Inklusion wichtig ist, daran ließ Anna Stolz keinen Zweifel und sie versicherte „wir bleiben engagiert dran!“ Wobei sie allerdings bedauert, dass es nicht am Willen liegt, etwas zu ändern, sondern dass momentan einfach die Kräfte begrenzt sind. Entlastend für Lehrkräfte und Schulleitungen sind dabei nach Ansicht von Rudolf Weichs, Schulleiter in Hallbergmoos, die Schulassistenten. „Eine sinnvolle Sache“, von der er hofft, dass sie erhalten bleibt und die Stellen unbefristet sein werden.
Die Entlastung von der Verwaltungsarbeit und kompetente Systemadministration erhoffen nicht nur die Schulleiter. Für beides konnte Anna Stolz eine Perspektive eröffnen. 400 neue Stellen wurden dafür geschaffen, außerdem gibt es dazu im Ministerium eine Arbeitsgruppe.
Lehrermangel – ein höchst aktuelles Thema! Bessere Bezahlung für die Grundschullehrkräfte ist nach Ansicht der Staatssekretärin nur ein Baustein. Weitere Lösungsansätze sieht sie darin, dass ausgebildete Lehrkräfte, die einen anderen Weg eingeschlagen haben, wieder an die Schulen zurückkommen und auch gut ausgebildete Quereinsteiger könnten Abhilfe schaffen.
Allgemein bekannt ist, dass psychische Auffälligkeiten bei Kindern zunehmen. 500 neue Stellen für multiprofessionelle Teamarbeit sind lt. Anna Stolz dafür bereits geschaffen. Doch Theorie (im Ministerium) und Praxis (im Schulalltag) klaffen weit auseinander. „Das hört sich toll an,“ sagt eine Grundschullehrerin aus Eching, „das Problem ist aber, dass wir an unserer Schule gar keinen Schulsozialarbeiter haben. Die Kollegin vom Mobilen Sonderpädagogischen Dienst hat mehrere Schulen zu betreuen und kann ein Kind nicht mehr wöchentlich aus der Klasse herausnehmen und einzeln fördern.“ Und weiter: „Wenn ich Glück habe bzw. das Kind Glück hat, kommt sie einmal im Monat. Schulpsychologen sind ebenso überlastet und es dauert Wochen und teilweise Monate, bis ich Unterstützung durch eine Schulpsychologin bekomme.“
Staatssekretärin Anna Stolz zeigte sich als sehr aufgeschlossene und interessierte Gesprächspartnerin. Doch leider war sie in Zeitnot und so konnten verschiedene Themenbereiche lediglich angerissen und Fragen nicht beantwortet werden. Es bleibt dennoch zu hoffen, dass sie konkrete Fragestellungen und Anregungen mitnehmen konnte.
Für Sie berichtete Maria Schultz.
Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Thema? Verfassen Sie gerne einen Kommentar!
Bitte beachten Sie unsere geltenden Kommentar Richtlinien, mit dem Abschicken Ihres Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden.