Kaminkehrer – Schornsteinfeger – Glücksbringer

Kategorie: Fürholzen

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Moderne Glücksbringer – Kaminkehrermeister Bernhard Wagner (re.) und sein Mitarbeiter Sebastian Wegler (li.)

Ein interessanter und moderner Beruf mit langer Tradition

Jeder kennt ihn: schwarzer Anzug, Zylinder auf dem Kopf, den Besen über die Schulter gehängt – der Kaminkehrer. Zumindest stellt man ihn sich so vor, auch wenn er nicht immer ganz so aussieht, denn die Arbeitskleidung des Kaminkehrers ist im Lauf der Jahre moderner geworden und den schwarzen Zylinder setzt er bei der Arbeit auch nicht mehr so oft auf. Was tut ein Kaminkehrer eigentlich, macht er nur den Schornstein sauber oder gibt es da noch mehr? Und bringt es tatsächlich Glück, wenn man ihn sieht oder gar berührt?

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Bernhard Wagner ist als Kaminkehrermeister mit seinem Betrieb nicht nur zuständig für das Reinigen der Kamine, dies ist nur ein Teilbereich seines umfangreichen Aufgabengebiets. Daneben ist er als Sicherheits-, Umwelt- und Energie-Experte ein fachkundiger und kompetenter Ansprechpartner für alles, was rund ums Haus mit Energie, Brand- und Emissionsschutz zusammenhängt. Wie wird man Kaminkehrer/Schornsteinfeger? „Drei Jahre Lehre, in denen man auch überbetrieblich arbeitet, d.h. die unterschiedlichen Bedingungen sowohl in einer Stadt als auch in ländlichen Gebieten kennenlernt. Später besucht man dann zahlreiche Fortbildungen, um immer auf dem neuesten Wissenstand zu sein,“ erklärt er. Also ein moderner und interessanter Beruf mit einem großen Aufgabenspektrum. Aber leider gibt es Probleme mit dem Nachwuchs:

„Wir suchen händeringend nach Lehrlingen!“

Bernhard Wagner, Kaminkehrermeister

In seinem Kehrbezirk Neufahrn-Fürholzen betreut Bernhard Wagner rund 2.500 Haushalte. Für ihn und seine Mitarbeiter ist es dabei selbstverständlich, „wir arbeiten mit Maske und Handschuhen und halten Abstand.“ Als bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger erfüllt er auch hoheitliche Aufgaben wie Feuerstättenschau und Bauabnahme. Dass man in diesem Beruf immer auf dem neuesten Stand der Technik und damit wettbewerbsfähig sein muss, ist nicht nur für die tägliche Arbeit wichtig, sondern auch, weil man, wie er erklärt, kein Monopol auf den Bezirk hat, „man muss sich alle sieben Jahre bei der Regierung von Oberbayern wieder bewerben.“ Passiert es ihm im Alltag tatsächlich, dass ihn Menschen anfassen oder, was besonders viel Glück verheißt, einen der goldenen Knöpfe an seiner Jacke drehen? Er lacht: „Ja, fast täglich! Viele freuen sich, wenn sie uns sehen!“ Doch warum gilt der Kaminkehrer eigentlich als Glückssymbol?

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Bernhard Wagner weiß die Antwort auf diese Frage: „Kaminkehrer waren im Mittelalter als Wanderarbeiter unterwegs. Sie reinigten die Kamine und befreiten sie vom Pech. Da damals die Schornsteine größtenteils aus Holz gefertigt waren, gab es häufig Brände. Kam der Kaminkehrer ins Dorf, bedeutete das für die Bewohner, dass sie nun wieder heizen und kochen konnten und vor allem auch, dass die Brandgefahr zumindest vorübergehend gebannt war. Deshalb sahen die Menschen den Kaminkehrer damals als Glücksbringer und dieser Glaube hat sich bis heute erhalten.“

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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