Der Sternenhimmel über Bethlehem, wie ihn die Menschen zur Zeit der Geburt Christi sahen, macht diese Höhlenkrippe einzigartig
35 Krippen zeigen das Weihnachtsgeschehen
Alle Hoffnung war vergebens – auch in diesem Jahr fielen Weihnachtsfeiern, Christkindlmarkt und Adventsstandl erneut der Corona-Pandemie zum Opfer. Zu gefährlich wäre es, sich in gemütlicher Enge bei Glühwein und Bratwurstsemmeln zu treffen oder mit vielen anderen an den Buden vorbeizuschlendern.
Erhalten blieb jedoch – zum Glück – der Neufahrner Krippenweg. Bereits zum siebten Mal stellen Geschäfte und Institutionen Platz in ihren Schaufenstern oder Foyers dafür bereit. 35 Krippen, die meisten davon aus Privatbesitz, wurden für den Krippenweg zur Verfügung gestellt und können vom 27. November bis zum 6. Januar bewundert werden. Mit einer feierlichen Andacht, gehalten von Pfarrerin Karin Jordak (evang.) und Pfarrer Otto Steinberger (kathol.) und umrahmt von Volksmusik, wurde er am 28. November in der evangelischen Auferstehungskirche eröffnet.
In einer feierlichen Andacht eröffnet Pfarrer Otto Steinberger (gemeinsam mit Pfarrerin Karin Jordak) den Neufahrner Krippenweg
Helmut Hinterberger, von Anfang an Mitglied im Krippenweg-Team, hat in den vergangenen Jahren viele unterschiedliche Krippen gebaut. Elf von ihnen sind auch heuer wieder aufgestellt. Davon eine, an der er einige Jahre getüftelt hat und die im Fenster der Fa. Bock heuer zum ersten Mal zu sehen ist. Es ist eine Höhlenkrippe und das Besondere daran ist das dunkle Firmament. Es zeigt nämlich den Sternenhimmel, nach Südosten ausgerichtet, wie er zur Zeit der Geburt Christi über Bethlehem zu sehen war.
Drei weitere Krippen wurden in diesem Jahr zum ersten Mal aufgestellt: in der Sparkasse steht eine Krippe von Hans Dietrich und in der Sozialstation eine weitere Krippe von Helmut Hinterberger, die in einer heimatlichen Schneelandschaft angesiedelt ist und bei der alle Holzteile aus alten Holzschindeln der Mintrachinger Kirche gefertigt wurden.
Eine ganz ungewöhnliche Krippe findet man im Fenster der Bäckerei Liebl. Dort hat Christian Praus zwei Orte zusammengebracht, die normalerweise rund 15 Kilometer voneinander entfernt sind: die Neufahrner Kirche St. Franziskus und das Alte Gefängnis in der Oberen Domberggasse in Freising. In einem Toreingang hat sich die Heilige Familie einen Platz zum Ausruhen gesucht. Und diese Krippe hat noch eine weitere Besonderheit: sie ist belebt. Aus dem Tor vom Alten Gefängnis zieht in gemächlichem Tempo eine lange Karawane mit Kamelen und Elefanten zur Franziskuskirche und verschwindet dort wieder.
Ein Flyer, der in den Kirchen und Geschäften ausliegt, informiert über die Stationen des Krippenwegs. In diesem Flyer findet sich auch ein QR-Code, der zur Webseite des Heimat- und Geschichtsvereins führt, wo man den Lageplan und Beschreibungen der Krippen findet.
Nimmt man sich ein bisschen Zeit, dann kann beim „Kripperl schauen“ der Spaziergang durch den Ort, der Besuch der Kirchen in Neufahrn und Mintraching, zu einem stimmungsvollen vorweihnachtlichen Erlebnis für die ganze Familie werden.
Für Sie berichtete Maria Schultz.