Irfan Tariq führt durch das Programm des Neujahrsempfangs 2024.
Neujahrsempfang in der Al-Mahdi-Moschee in Neufahrn
Beim diesjährigen Neujahrsempfang in der Al-Mahdi-Moschee in Neufahrn konnte Irfan Tariq, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, u.a. den 1. Bürgermeister Franz Heilmeier, Pfarrerin Karin Jordak, drei Neufahrner Gemeinderäte, darunter Selahattin Sen, Referent für Integration, und zahlreiche weitere Gäste begrüßen. Irfan Tariq führte durch das Programm des Abends, das traditionsgemäß mit dem Rezitieren einer Sure aus dem Koran begann, die anschließend in der deutschen Übersetzung vorgelesen wurde.
Im vergangenen Jahr wurde mit vielen Veranstaltungen das 100jährige Bestehen der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) in Deutschland gefeiert. In einem Video erhielten die Gäste des Neujahrsempfangs einen Überblick über die Geschichte von AMJ in Deutschland und einen Eindruck von den vielen verschiedenen Veranstaltungen, die aus Anlass des Jubiläums stattfanden. In diesem Video ging es jedoch nicht nur um die Jubiläumsfeiern, sondern es wurde auch das große soziale Engagement von AMJ regional und in der ganzen Welt aufgezeigt, das mit dem Pflanzen von Bäumen beginnt und bis zum Bau von Schulen und Krankenhäusern in Afrika und Südamerika reicht. Auch bei Katastrophen engagieren sich die Gemeindemitglieder spontan und mit großem Einsatz, wie sich u.a. im Jahr 2021 bei der Überschwemmung im Ahrtal gezeigt hat.
„Was ist Gerechtigkeit?“ fragt Imam Malik Usman Naveed in seinem Vortrag.
Ein ganz besonderes Anliegen der AMJ ist es, Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen, ihr Angebot: „Wir wollen durch offene Türen informieren.“ Dazu gehören insbesondere Veranstaltungen und Hilfsangebote vor Ort. So gab es im März 2023 einen Empfang der Frauenorganisation Lajna Imaillah in Neufahrn, eine Plakataktion „Muslime gegen Rassismus“ in Freising, und Aktionen in München, bei denen warmes Essen an Bedürftige verteilt wurde. Einmal jährlich wird in ganz Deutschland ein „Tag der offenen Moschee“ angeboten, bei dem man sich umfassend informieren und Fragen stellen kann. Schulklassen aus dem Neufahrner Gymnasium besuchten im vergangenen Jahr die Al-Mahdi-Moschee, und die Jugend der Ahmadiyya-Gemeinde befreite wie in jedem Jahr so auch heuer wieder am Neujahrstag den Neufahrner Marktplatz von den Überresten der Silvesterfeiern.
Im Neufahrner Stadion fand der jährliche Charity Walk statt, dessen Erlös erneut der AMJ-Hilfsorganisation Humanity First und der Neufahrner Sozialstation zugutekam. Letztere durfte im Dezember einen Spendenscheck in Höhe von 1.250 Euro in Empfang nehmen.
In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Franz Heilmeier das gute Verhältnis, das zwischen Gemeinde und AMJ besteht und dass geprägt ist von vertrauensvoller Zusammenarbeit und gegenseitiger Wertschätzung. Er sieht es als sehr positiv, dass derzeit so viele Menschen auf die Straße gehen und zeigen, wie wichtig ihnen das friedliche Miteinander ist. Sein Appell: „Engagieren wir uns gemeinsam für die freiheitliche Demokratie!“
Imam Malik Usman Naveed griff in seinem Vortrag die Frage auf: „Was hindert uns daran, gerecht zu sein?“ Er stellte fest, dass Gerechtigkeit nicht so einfach zu definieren ist, wenn man z.B. eigene und die Interessen anderer Menschen gegeneinander abwägen muss. Auch er rief am Ende seiner Ansprache die Anwesenden auf: „Lassen Sie uns zusammenhalten. Wir dürfen uns nicht von religiös motivierten Extremisten spalten lassen!“
Damit ging der offizielle Teil des Neujahrsempfangs zu Ende. Alle Gäste waren anschließend zu einer informellen Runde mit pakistanischem Essen eingeladen, eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen und angeregte Gespräche zu führen.
Bürgermeister Franz Heilmeier schätzt das gute Verhältnis von Kommune und Ahmadiyya-Gemeinde.
Für Sie berichtete Maria Schultz.













