Fronleichnam – ein katholischer Feiertag

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Pfarrer Wolfgang Lanzinger freut sich, dass die Gottesdienste im Freien so gut angenommen werden.

Was wird da überhaupt gefeiert?

Fronleichnam – ein Fest, das vor allem Katholiken mit einer prachtvollen Prozession durch den Ort verbinden. Doch was bedeutet Fronleichnam? Woher kommt der Name, der doch irgendwie eigentümlich klingt? Was wird da eigentlich gefeiert? Wieso gibt es an diesem Tag eine Prozession?

Fronleichnam ist ein Hochfest der katholischen Kirche und wird zehn Tage nach Pfingsten gefeiert. Der Name hat allerdings weder etwas mit „Fron“ noch mit „Leichnam“ zu tun. Im Gegenteil: „vron“ bedeutet „Herr“, „lichnam“ heißt „lebendiger Leib“. Es geht dabei um die Eucharistie, in der – nach katholischem Glauben – das Brot (die Hostie) in den Leib Christi verwandelt wird.
Dier Ursprung dieses Festes liegt viele Jahrhunderte in der Vergangenheit. Im Jahr 1209 hatte die Augustinernonne Juliana von Lüttich eine Vision, die dazu führte, dass ein besonderes Fest zu Ehren des eucharistischen Sakramentes eingeführt wurde. 1264 wurde es von Papst Urban IV. für die ganze Kirche vorgeschrieben.

Prozessionen gibt es schon seit vielen Jahrhunderten und zu unterschiedlichen Anlässen. Wir kennen Bitt- und Flurprozessionen, bei denen um gute Ernte und Schutz vor Unwetter und Hagel gebetet wird. Eine erste Prozession zum Fest Fronleichnam fand nachweislich bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts in Köln statt. Bald darauf hat sich diese Tradition in den nördlichen Ländern Europas ausgebreitet. Im Laufe der Jahre wurden die Prozessionen allerdings oft sehr prunkvoll ausgestaltet, so dass dieser Tag nicht zu Unrecht auch unter dem Namen „Pranger-Tag“ (Pranger = Prunk) bekannt wurde.

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Inzwischen ist man jedoch zum ursprünglichen Gedanken zurückgekehrt und beschränkt sich auf das Wesentliche. Bei der Fronleichnamsprozession wird das Allerheiligste (eine konsekrierte Hostie) in einer kostbaren Monstranz durch den Ort getragen und die Gläubigen gehen betend und singend mit. An mehreren Altären wird Station gemacht. In Neufahrn waren dies in den vergangenen Jahren neben der Alten Kirche auch die Sozialstation und das Seniorenzentrum. „Ich finde es schön, dass die Altäre an den Orten aufgestellt werden, wo den Menschen geholfen wird,“ sagt Pfarrer Wolfgang Lanzinger, und er erinnert sich, dass die Mitglieder des Gottesdienst-Teams im Seniorenzentrum im Innenhof einen Altar geschmückt hatten und die Bewohnerinnen und Bewohner zu den Fenstern oder im Rollstuhl in den Innenhof brachten, damit alle mitfeiern konnten.
„Das Ganze kann nur gemeinsam geschafft werden“, sagt der Seelsorger und denkt dabei nicht nur an diejenigen, die die Altäre schmücken, sondern auch an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die für die Organisation der Straßensperren bzw. für Umleitungen sorgen. In Mintraching und Neufahrn wird die Fronleichnamsprozession jeweils im Wechsel abgehalten. Und in jedem Jahr war es bisher eine gute Tradition, dass hinterher die Fahnenabordnungen der Vereine, die Blasmusik, die Ministranten und die Erstkommunionkinder zum Weißwurstessen eingeladen waren.

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„Schade, dass alle Feste ausfallen, die Vereinsjubiläen und eben auch die Fronleichnamsprozession“, bedauert Pfarrer Lanzinger, „das fehlt der Ortsgemeinschaft.“ Mit einem festlichen Gottesdienst auf dem Rathausvorplatz wurde Fronleichnam dennoch gefeiert, wenn auch mit Maske und Abstand. Ein Blumenteppich schmückte das Pflaster vor dem Altar und eine Bläsergruppe sorgte für die musikalische Umrahmung. In seiner Predigt erklärte Pfarrer Lanzinger, warum an diesem Tag die Hostie in der mit Gold und Edelsteinen verzierten Monstranz zu sehen ist. „Aber“, mahnte er, „nicht das Gold ist wichtig, sondern der Inhalt, das Brot, das Jesus mit uns geteilt hat.“ Und er verband damit eine Hoffnung: „Jeder Mensch soll die Chance haben, sich sein Brot zu verdienen.“

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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